So entwickelt sich die Nachfrage nach Immobilien
In 2023 werden aber auch städtische Bestandsimmobilien mit Sanierungsbedarf oder einer schlechten Energiebilanz weiter im Preis fallen. Die hohen Energiekosten drücken auf die Nachfrage und somit auf den Preis. Preisrückgänge im zweistelligen Prozentbereich sind realistisch wohingegen die Mieten weiter anziehen werden.
Dank steigender Hypothekenzinsen und hoher Baukosten geht die Zahl neuer Bauprojekten rapide zurück, mit der Folge, dass immer weniger Menschen Eigentum erwerben und stattdessen zur Miete wohnen. Das Resultat: höhere Mietpreise im Jahr 2023, gleichzeitig sinkende Preise für Eigentum. Trotzdem wird es in Deutschland voraussichtlich nicht zum Platzen einer Immobilienblase kommen, anders als in Spanien oder Großbritannien konnten sich viele Käufer die Niedrigzinsen über 10 bis 15 Jahre sichern.
Die Wohnungsknappheit nimmt allerdings weiter zu. Kostendeckende Neubaumieten werden für viele unbezahlbar, da diese bereits jetzt oft über 20 Euro pro Quadratmeter liegen. Dieser Nachfrageinbruch bremst den Neubau von Wohnungen. Baufirmen waren schon im Jahr 2022 von vielen Stornierungen betroffen. Im November 2022 stornierten 16,7 % der Baufirmen ihre Projekte, im Oktober 14,5 %.
Sollte man jetzt kaufen oder abwarten?
Die Immobilienpreise werden insbesondere in beliebten Lagen weniger stark zurückgehen. Gleichzeitig werden die Bauzinsen voraussichtlich leicht steigen. Anfang 2023 liegen die Konditionen für zehnjährige Darlehen bei rund 3,9 %. Im Laufe des Jahres können diese leicht auf über vier Prozent stiegen. Wer also abwartet, wird voraussichtlich nicht mit spürbar niedrigeren Kosten rechnen können.